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Donnerstag, 17. Januar 2013

Sind die fetten Jahre vorbei?

In der Saison 2016/17 konnten wir uns mit Dortmund nicht wirklich steigern. Dabei ist es schwer die Schwächephasen an bestimmten Namen festzumachen. Knackpunkt war aber wohl die Defensive. Zurückzuführen ist das in erster Linie auf Schwächephasen von ter Stegen, Schmelzer und Piszczek. Andererseits fehlte unser zweiter Innenverteidiger Johansson in der Hinrunde drei Monate lang. Am Ende der Saison waren es dann 47 Gegentore (zum Vergleich: im Vorjahr kassierten wir 25 Ligagegentore). Das ist eines Meisterkandidaten kaum würdig und kann auch durch 87 geschossene Tore nicht immer abgefangen werden.

Nach dieser gefühlt schlechten Saison, die am Ende immerhin erneut zur direkten Championsleague-Qualifikation beitrug, sollte wieder etwas umgekrempelt werden. Schmelzer und Piszczek hatten mich deutlich enttäuscht und sollten abgelöst werden. Für die vakanten Außenverteidigerpositionen sollten die derzeitigen Ersatzleute Roche auf links und Altuntas auf rechts für lange Sicht Ruhe reinbringen. Dazu kamen natürlich neue Spieler, die man dort zur Not mal bringen könnte. Auf links wurde der junge Serbe Papp neuer Ersatzspieler, auf rechts kommt nun diesen Winter mit Julio Gonzalez ein junger Spieler aus Paraguay, der bis zum 18. Geburtstag auch schon 7 A-Länderspiele bestritten hat.
Zusätzlich musste ich mich in der Innenverteidigung von Subotic trennen, da sein Vertrag zum Saisonende auslaufen würde und ich gerne eine Ablösesumme bekommen wollte. Eine Verlängerung zog er nicht in Betracht. Der Deal mit AC Florenz platzte jedoch, als sich Neven nach Einigung, aber vor Vertragsunterzeichnung noch verletzte und für fast die gesamte Hinrunde ausfallen sollte. Im späten Herbst unterzeichnete er dann ab Winter für 20 Millionen Euro bei PSV Eindhoven. Als Ersatz kam vom VfB Stuttgart der junge Mexikaner Marcelo Esparza für 17 Millionen Euro.

Neben den Änderungen in der Abwehr wurde Robert Lewandowski verkauft, da auch er einen auslaufenden Vertrag hatte, den er nicht verlängern wollte. Er verließ uns für 28,5 Millionen Euro Ablöse zum FC Chelsea. Dazu verließ uns der Franzose Niang für 10 Millionen, nachdem er in seinem zweiten Jahr nicht überzeugen konnte. Er kickt nun wieder in der Heimat, bei Stade Rennes. Einige junge Stürmer sollten dafür zu uns kommen. Besonders freute ich mich auf Nicky Sanders, an dem wir schon etwas länger interessiert waren und der nun für 15,5 Millionen Euro vom FC Middlesbrough loszueisen war.

Insgesamt wurde das Team erneut verjüngt und dass wir dieses mal nicht so einfach um die Meisterschaft mitreden würden war vorherzusehen. Dennoch wollte der Vorstand natürlich wieder die direkte Qualifikation für die Championsleague erreichen und ich hatte ein ähnliches Ziel. Sollte sich die Abwehr stabilisieren dürfte das möglich sein. Die Offensive hat mittlerweile gezeigt, dass sie sehr gut ist.
Doch der Saisonstart wurde komplett vergeigt. Nach vier Spielen und mageren vier Punkten fanden wir uns in der Tabelle weit unten wieder - auf Rang 15. Danach konnten wir uns etwas stabilisieren und uns immerhin wieder ins obere Tabellendrittel vorarbeiten, doch an mehr war nicht zu denken. Kurz vor der Winterpause ging es wieder abwärts. Mit 25 Punkten und Platz 8 war ich definitiv unter dem Soll. Zum begehrten 3. Platz hatten wir schon zehn Punkte Rückstand. Die aufzuholen würde schwer werden, doch das muss nun in der Rückrunde das Ziel sein. Der Vorstand ist über die aktuelle Situation nicht begeistert und vermutlich habe ich es nur dem Weiterkommen in einer relativ einfachen Championsleaguegruppe (Gegner waren Paris Saint-Germain, FC Basel und FC Kopenhagen) zu verdanken, dass ich noch auf dem Trainerstuhl in Dortmund Platz nehmen darf.

Mit erneut jetzt schon 33 Gegentoren ist die Defensive der große Schwachpunkt in der Mannschaft. Nun muss überlegt werden, ob das System etwas verändert werden soll und eventuell mindestens ein echter 6er auf dem Feld stehen muss, damit es läuft.

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